Tägliche Versorgung mit Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen
Natur vs. Chemie oder: Natürliche Nahrungssergänzungen vs. synthetische Zusätze
Wenn man sich unseren Partner Pferd anschaut, hat man das Gefühl, dass unsere Vierbeiner in den letzten Jahren für die unterschiedlichsten Arten von Erkrankungen immer anfälliger wurden. Gab es beispielsweise früher „nur“ die Futter-, Geburts- oder Belastungsrehe durch nachvollziehbare Ursachen, stehen wir diesen gesundheitlichen Einschränkungen heute schon nach kleinsten Auslösern scheinbar machtlos gegenüber. Auch wird die Vielzahl an unterschiedlichen „neuen“ Krankheiten und Krankheitsbildern wie Eorth, KPU und Co. immer größer.
Bei genauerer Betrachtung der Ernährung wird überdeutlich, dass die höhere Erkrankungsrate deutlich mit der Veränderung im Bereich der Fütterung korreliert. Gab es früher nur Heu und Hafer, ist heute eine Vielzahl verschiedener Müslis und Futterergänzungen auf dem Markt. Zu allem Überfluss wird dem kundigen Pferdebesitzer vorgegaukelt, dass sein Partner Pferd mit allen „nötigen“ Vitaminen und Mineralstoffen – in genauestens analysierter Menge – versorgt werden muss.
Da fragen wir uns doch: Wie haben unsere Vorfahren ihre Pferdezucht überhaupt
mit soviel Erfolg betreiben können? Oder liegt gerade hier der Schlüssel zur Gesunderhaltung unserer Pferde? In früheren Zeiten waren unsere Wiesen nicht so überdüngt, Wildkräuter – welche von den Pferden bei Bedarf gefressen wurden – waren noch in ausreichendem Maße vorhanden. Gefüttert wurde nach Leistung – und „nur“ naturbelassen, d. h. ohne Zusatz von EXTRA Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vielleicht liegt der Schlüssel zum Erfolg in einer rein
natürlichen Versorgung – frei von synthetischen Vitaminen, Lockstoffen, Aromen u.ä..
Während natürliche Vitamine in schützenden Strukturen aus Bioflavonoiden und Co. eingebettet sind, liegen synthetische (künstliche Vitamine) in freier Form vor. Bei Bedarf werden bei einer rein natürlichen Fütterung Vitamine durch ein ausgeklügeltes System mit Hilfe von Enzymen und anderen Hilfsstoffen „aufgeknackt“ und resorbiert. Bei einem Überangebot oder nach Deckung seines Bedarfs, lässt der Organismus die Vitamine samt seiner Ummantelung passieren – es kommt zu keiner weiteren Vitaminaufnahme. Im Gegensatz dazu liegen die synthetischen Vitamine in hochaufgeschlossener Form zur sofortigen Resorption vor. Eine Bedarfskontrolle entfällt und es kommt zu einer „Zwangsresorption“. Dieses Unterlaufen der natürlichen Kontrolle kann zu einer Hypervitaminose (Vitaminüberversorgung) als auch zu schweren Stoffwechselbelastungen führen. Denn alles was dem Organismus ohne Bedarf zugeführt wird, muss aufwendig über Leber und Niere wieder umgebaut und ausgeschieden werden. Des Weiteren können diese künstlich hergestellten Mikronährstoffe die Natürlichen nur unzureichend ersetzen, da die natürlichen Vitamine in speziellen Strukturen u.a. mit Bioflavonoiden vereint sind. Zum einen spielen diese Bioflavonoide für den Organismus auch eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Gesunderhaltung, zum anderen sind viele unserer Mikronährstoffe nur unzureichend künstlich zu kopieren.
Auch stehen diese „nachgemachten“ Mikronährstoffe immer mehr unter Verdacht, hormonellenzymatische Vorgänge im Organismus zu unterlaufen und die Stoffwechselfunktionen nachhaltig zu stören. So läuft z.B. die starke Zunahme vieler Stoffwechselentgleisungen wie EMS, Rehe, KPU, usw. zeitlich parallel mit dem vermehrten Aufkommen vitaminisierter und mineralisierter Kraftfutter für Pferde ab. Der Organismus des Pferdes wird in seiner Stoffwechselleistung schlichtweg überfordert und versucht diese eingebrachten „Fremdstoffe“ auf unterschiedlichen Wegen aus seinem Körper zu eliminieren. So reagieren die Pferde beispielsweise mit einer Entgiftung über das Stoffwechselorgan Haut – mit allen bekannten Folgen – oder auch über die Schleimhäute mit immer wiederkehrendem Kotwasser oder Durchfall, bis hin zu schwerwiegenden Atemwegserkrankungen.
Um diesen unkalkulierbaren Risiken aus dem Weg zu gehen, sollte jeder Pferdebesitzer als erstes auf die Zufütterung derartiger Futter- und Futterergänzungen verzichten. Zu erkennen sind synthetische Zusätze an
den Auflistungen unter Formulierungen wie „Zusatzstoffe je kg“ oder „Gehalt an Zusatzstoffen“ auf dem Futtersack. Eine naturnahe Ernährung sollte sich an dem Speiseplan wildlebender Tiere orientieren. So wurde bei Beobachtungen von wildlebenden Pferden in Naturschutzgebieten und Biotopen festgestellt, dass sie an die Rinden der Bäume und Sträucher gehen. Von diesen Pferden und ihrem Fressverhalten sollte man lernen, wie man sein eigenes Pferd gesund ernähren kann. Die Natur bietet uns eine Vielzahl an Möglichkeiten, unsere Pferde ohne künstliche Zusätze ausgeglichen zu ernähren und Mangelerscheinungen entgegenzuwirken. Kräuter, welche Pferde in freier unberührter Natur zu sich nehmen würden, können durch speziell aufeinander abgestimmte rein natürliche Futterergänzungen sinnvoll ersetzt werden und den Organismus des Pferdes in seiner Gesundung wirkungsvoll unterstützen.
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