Wer kennt ihn nicht, den Traum vom Urlaub mit dem eigenen Pferd. Eine längere Reise oder ein Wanderritt sollte jedoch, damit alles reibungslos läuft, gut geplant und vorbereitet werden. Während für die kurze Reise lediglich an Equidenpass, Transportsicherung für das Pferd (Transportgamaschen), Wasser und Heu gedacht werden muss, stellen längerer Reisen höhere Anforderungen an Sie als Pferdebesitzer. Wir haben Ihnen eine „kleine Abhakliste“ zusammengestellt, damit der Urlaub für Sie und Ihr Pferd zu einem unvergesslichen Erlebnis ohne Schattenseiten wird.
Bereiten Sie Ihr Pferd im Vorfeld konditionsmäßig vor!
Welche Art von Urlaub fassen Sie ins Auge?
Während ein Lehrgang in den meisten Fällen weniger Vorbereitung im Sinne von Konditionssteigerung benötigt, kann ein Wanderritt, womöglich in gebirgige Gegenden, ein höheres Maß an Kondition benötigen. Es ist zu empfehlen durch eine ernährungsbedingte Unterstützung für eine lockere, gut genährte Muskulatur des Pferdes zu sorgen.
Versicherungsschutz checken
Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welche Versicherungen ihr Pferd für den Urlaub benötigt. Eine Haftpflichtversicherung ist in jedem Fall Pflicht. Falls Sie Ihre Reise in das Ausland planen, erkundigen Sie sich rechtzeitig, ob Ihre Versicherung auch im Urlaubsland greift. Bei einigen Versicherungen besteht Angabepflicht bei Standortwechsel! Gleiches gilt auch für Tierlebens- und Krankenversicherung. Bei längeren Transporten kann es sinnvoll sein eine Transportversicherung abzuschließen.
Umgebung vor Ort checken
Erholung und Entspannung für Pferd und Reiter will wohl geplant sein. Machen Sie sich frühzeitig ein Bild über die Umgebung des Pferdes. Ferien auf dem Bauernhof bieten sich zwar an, können jedoch schnell zur Stressveranstaltung werden.
Kennt Ihr Pferd beispielsweise weder Landmaschinen, Trecker, noch Schafe oder Kühe kann die ländliche Idylle schnell zum Hexenkessel werden. Eine ernährungsbedingte Unterstützung der Nerven sorgt für Entspannung und kann über die gesamte Zeit des Urlaubs fütterungsbedingt für eine stressfreie Zweisamkeit sorgen.
Stall- und Wiesencheck
Wie ist die Unterbringung am Urlaubsort geplant? Klären Sie Haltungsbedingungen im Vorfeld genau ab. Gibt es Paddocks oder Weidegang? Einzel oder Gruppenhaltung? Wie wird eingestreut und gefüttert?
Fütterung – Denken Sie an ausreichend Kraftfutter und Heu
In vielen Fällen ist es möglich, das Pferd mit dem gewohnten Futter zu versorgen – es also für die Urlaubszeit mitzunehmen.
Equidenpass, Gesundheitszeugnis, ggf. Zolldokumente
Ist der Eqidenpass im Reisegepäck? Im Equidenpass sind Impfung und letzte Entwurmung normalerweise notiert. Sind Impfung und Wurmkur aktuell?
Bei vor 1997 geborenen Pferden werden Impfdaten oft in einem separaten Pass geführt – bitte denken Sie ggf. auch daran.
Teilweise wird in den Urlaubsländern ein Gesundheitszeugnis verlangt.
Zollformalitäten entfallen innerhalb der EU. In Nicht-EU-Ländern wie der Schweiz verhält sich die Sache etwas komplizierter. Dort müssen Sie Ihr Pferd in der Regel verzollen oder beim zuständigen Heimatzollamt ein Zolldokument beantragen. Informieren Sie sich also im Voraus über die Einreisebestimmungen Ihres Urlaubsziels.
An EXTRAS denken (Packtaschen, Wetterfeste Kleidung und Co.)
In puncto Ausrüstung gilt für Sie und Ihren Sportpartner Pferd: Braucht es im Urlaub etwas Spezielles oder Neues? Notieren Sie sich, was EXTRA benötigt wird, wie beispielsweise Packtaschen für den Wanderritt oder Stricke zur Befestigung bzw. zum Einzäunen eines kleinen Paddocks. Ist ausreichend Regen-und Wetterschutzbekleidung vorhanden?
Hufbeschlag checken
Ist der Hufbeschlag bzw. das Ausschneiden der Hufe sinnvoll ins Zeitmanagement integriert? Idealerweise ist der Beschlag nicht mehr ganz neu – zirka 3 Wochen alt- aber keinesfalls abgenutzt. Eventuell stellt das Gelände vor Ort besondere Ansprüche an den Hufschutz (steinige Gegenden). Denken Sie bei bestehendem Sonderbeschlag an Ersatzeisen, falls der örtliche Schmied diese nicht vorrätig hat.
TransportCheck
Die Fahrt zum Ziel sollte keine große Belastung darstellen. Ist Ihr Pferd an Transporte gewöhnt sollte es keine Probleme geben. Erfahrene Turnierpferde bleiben an Bord eher cool als Vierbeiner, die selten transportiert werden. Bei unerfahrenen Pferden ist es vorteilhaft sowohl das Verladen, als auch das Anbringen und Tragen der Transportgamaschen vorher zu üben.
Eine Transportzeit von acht Stunden sollte nicht überschritten werden. Über einen Zwischenstopp, eventuell mit Übernachtung sollte in diesem Fall nachgedacht werden.
Verkehrssicherheit des Transporters überprüfen
Wie sieht es mit Hänger oder Lkw aus? TÜV vorhanden? Reifen ok? Überprüfen Sie den Luftdruck, bei Anhängern auch die Stromführung, damit Bremslicht und Blinker funktionstüchtig sind. Sind Sie routiniert im Anhänger fahren, oder ist es sinnvoll Ihre Fahrkünste etwas aufzufrischen?
Erkundigen Sie sich rechtzeitig nach Tierärzten vor Ort. Das Speichern der Telefonnummer im Handy kann im Notfall sehr hilfreich sein. Für eine kleine Erstversorgung ist eine Notfallapotheke mit abgerundeter Schere, elastischer selbstklebender Binde und sterilen Auflagen als beruhigendes Hilfspaket zu empfehlen.
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