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Das Sommerekzem beim Pferd

Symptome und Auslöser des Sommerekzems erkennen, sinnvoll unterstützen und vorbeugen

Sobald es wärmer wird und die ersten Mücken und Fliegen ihre Kreise ziehen, graut es so manchem Pferdebesitzer bereits vor dem nahenden Sommer. Doch auch Pferde, die bislang keinerlei Anzeichen eines Sommerekzemes gezeigt haben, können zum „Ekzemer“ werden. Oftmals ist die Entwicklung bis zu einem ausgereiften Sommerekzem ein langsamer und schleichender Prozess, der sich über Jahre hinzieht und zum Beispiel mit leichter Überreaktion auf Insektenstiche beginnt, sich mit vermehrtem Schubbern an Mähne und Schweif, bis diese nicht mehr ansehnlich sind, fortführt und in vielen Fällen damit endet, dass die betroffenen Pferde sich das Langhaar nicht nur wegschubbern, sondern ihre juckenden Hautstellen so lange an Gegenständen reiben, bis sie wund sind. Geschwollene Haut und nässende Wunden sind die Folge. Es gibt viele Meinungen dazu, woher ein Sommerekzem kommt und was die Ursachen oder Auslöser dafür sind.

Folgende sind die am häufigsten genannten Theorien zum Sommerekzem:
– Genetische Disposition
– Parasiten, insbesondere Kriebelmücken
– Überlastung der primären Entgiftungsorgane

Fangen wir von vorne an:
Das Pferd ist heute ein domestiziertes Haustier, welches unter ganz anderen Bedingungen lebt, als seine Vorfahren oder wildlebenden Artgenossen. Diese Wildpferde führen ihr Leben als Lauftier, so wie ihre Ahnen, die sich ursprünglich durch karge Steppen bewegten und während der Nahrungsaufnahme viele Kilometer hinter sich brachten. Im Gegensatz dazu führt das Reitpferd ein beschauliches Leben mit Nahrung im Überfluss. Zu der meist geringen Bewegung kommt ein Überangebot an Gras auf Weiden, die für Hochleistungskühe ausgelegt sind. Diese sind zwar sehr energiereich, aber auch arm an Wildkräutern und Nährstoffen, die für die Gesunderhaltung der Pferde wichtig sind. Das Pferd hat nicht die Möglichkeit sich passende Kräuter nach Bedarf zu suchen. Eingeschränkt durch die Zäune ist es auf die Nahrung angewiesen, die ihm durch seinen Besitzer geboten wird. Außerdem ist Kraftfutter, oft in Form von sogenannten Müslis, weit verbreitet. Die Zusammenhänge mit dem Sommerekzem werden im folgenden Text erklärt.

Genetische Disposition zum Sommerekzem?

Bestimmte Rassen leiden häufiger unter dem Sommerekzem als andere. Zum Beispiel Islandpferde, Friesen oder auch Shetlandponys, um nur ein paar zu nennen. Konzentriert man sich auf ihren Ursprung und ihre Herkunft, so kann man zu folgender Überlegung kommen:

Nehmen wir als Beispiel den Isländer. Er kommt aus einer Gegend mit sehr karger Vegetation, jedoch sehr nährstoffreichen Böden. Folglich ist er hochkonzentriertes Futter gewohnt. Doch in unseren Breiten findet das Islandpferd das genaue Gegenteil einer ausgesuchten und konzentrierten Ernährung. Unsere Wiesen sind zumeist aufgrund der intensiven Nutzung, nährstoffarm.

Jetzt fragen Sie sich wahrscheinlich, wie es sein kann, dass Ihr Pferd mehrere Jahre unbeschadet auf den heimischen Weiden gegrast hat, ohne ein Sommerekzem auszubilden und jetzt damit anfängt. Das liegt daran, dass die Nährstoffspeicher, wie z.B. Knochen und Leber aufgrund der Herkunft oder auch der Muttermilch ausreichend gefüllt sind. Sie können die ersten Jahre eines Mangels ausgleichen. Doch ab einem gewissen Punkt reichen die Reserven nicht mehr aus und Krankheiten können sich entwickeln.

Unterschiedliche Symptome treten auf, wie zum Beispiel Probleme im Hufwachstum, im Fellwechsel, Allergien bilden sich aus oder allgemeine Hautkrankheiten, wie das Sommerekzem. Daraus kann man folgern, dass ein Mangel an Mineralstoffen und Spurenelementen ein Sommerekzem hervorrufen kann. Züchtet man mit einem am Sommerekzem erkrankten Pferd, ist zu erwarten, dass das Fohlen bereits bei der Geburt mit weniger Nährstoffreserven zur Welt kommt, als eines, welches eine gesunde Mutter hat und somit schneller und leichter ebenfalls am Sommerekzem erkranken kann.

Diese Pferde sollten auf jeden Fall mit natürlichen Mineralstofflieferanten unterstützt werden. Der Pflanzenfresser Pferd kann synthetische Vitamine und Mineralien, wie sie häufig in Mineralfuttern oder auch in Müslis enthalten sind, schlecht bis kaum verstoffwechseln, so dass weiterhin Mangelsituationen bleiben und zusätzlich die primären Entgiftungsorgane Leber und Niere überlastet werden. Hierzu lesen wir später noch mehr.

Parasiten lösen das Sommerekzem aus?

Kriebelmücken, Gnitzen und Co. werden in der Regel in den Zusammenhang mit einem Sommerekzem gebracht. Auch viele andere fliegende Parasiten verursachen unangenehm juckende Einstichstellen. Doch bei Kriebelmücke und Gnitze schwellen diese häufig stärker an. Während die Gnitze wie die Stechmücke sticht, beißt die Kriebelmücke. Durch die größere Öffnung in der Haut ist die Gefahr, dass die Mücke Giftstoffe in den Körper abgeben kann größer. Genauso, wie die Verunreinigung der Wunde, was zusätzlich zu dem starken Juckreiz auch noch zu Entzündungen führen kann. Warum solche Insektenstiche zwar zum Kratzen und Schubbern animieren und deshalb häufig als auslösendes Moment für ein Sommerekzem gesehen werden und warum das so nicht ganz stimmt, erfahren wir im folgenden Text.

Das Sommerekzem aus naturheilkundlicher Sicht.

Pferde mit Sommerekzem durchlaufen einen Teufelskreis, den es zu durchbrechen gilt. Wie bereits erwähnt, hat das Pferd in menschlicher Haltung andere Lebensbedingungen, als es sie in freier Wildbahn hätte. Und das gilt für alle Pferde, nicht nur für bestimmte Rassen.

  • Wenig Bewegung (auch tägliches Reiten ersetzt in den meisten Fällen nicht das Bewegungsbedürfnis des Lauftieres Pferd)
    • Paddockboxen sind beliebt. Doch so hat das Pferd zwar frische Luft, jedoch immer noch wenig Auslauf
  • Viel und oftmals falsches Futter
    • Weide
      • Wenn das Pferd überhaupt die Möglichkeit hat, auf die Weide zu gehen, so sind die Grassorten in der Regel nicht dem Bedarf entsprechend und reichlich vorhanden. Das bedeutet nicht nur ein Zuviel an Eiweiß, sondern auch eine extreme Kräuterarmut, welche sich ebenfalls negativ auf den Gesundheitszustand und das Wohlbefinden unseres Vierbeiners auswirkt, wie wir im Zusammenhang mit der genetischen Disposition schon gelesen haben.
  • Kraftfutter
    • Während die meisten Pferde mit einem Zuviel an Futter klarkommen müssen, ist es bei manchen Leistungstieren angebracht, sie entsprechend zu füttern. Doch die meisten Pferde benötigen kein, bzw. wenig Kraftfutter. Auch Futter, speziell für Sommerekzemer machen keinen Sinn.
      • Egal, ob mein Pferd den Bedarf hat – die Verdauung des Getreides fällt ihm schwer. Der Verdauungstrakt ist auf rohfaserreiche Gräser ausgelegt und nicht auf stärkehaltige Körner. Diese verbleiben länger im Magen als Heu oder Gras und beanspruchen diesen dementsprechend höher. Deshalb empfiehlt sich generell eine Portionierung auf mehrere Mahlzeiten, um auch Magenproblematiken vorzubeugen (90 % der Pferde leiden bereits an Magengeschwüren). Vor allem bei großen Tagesrationen.
  • Die meisten fertig gemischten Kraftfuttersorten enthalten synthetische Vitamine, Mineralen und Konservierungsstoffe. Diese können Sie erkennen, wenn Sie auf dem Sack unter der Rubrik „Zusatzstoffe je kg“ schauen, was dort aufgeführt ist. Diese Stoffe sind zugeführt und in der Regel nicht natürlich. Auch Vitamine natürlichen Ursprungs sind nicht optimal.
  • Vor allem im Winter, teilweise im Sommer werden die Pferde mit Heu gefüttert. Heu guter Qualität ist sehr wichtig für den Pferdeorganismus. Denn das Pferd ist ein Dauerfresser und muss an Großteilen des Tages mit Kauen beschäftigt sein. Rohfaserreiche Nahrung ist die Basis der Pferdeernährung.
    • Was heißt gute Qualität? Pferde haben einen sehr empfindlichen Atemwegsapparat. Es ist von gesteigerter Wichtigkeit, dass ihre Nahrung staubfrei und möglichst ohne Schimmelporen ist.
      • Staub kann man im Notfall durch „Waschen“ des Heus entgegenwirken
      • Staub rührt oft von nicht sichtbarem Schimmel her. „Tauchen“ des Heus kann im Notfall Abhilfe schaffen, wobei das Heu über Nacht im Wasser badet
        • Achtung! Das versteckte Gift: Viele Gräser bilden Symbiosen mit Gift produzierenden Pilzen, die innerhalb des Graskörpers wachsen und ihn somit vor Fressfeinden schützen und die vom Pferd beim Fressen mit aufgenommen werden.
      • Was passiert bei schlechter Qualität?
        • Staub reizt die Atemwege
        • Schimmelporen belasten nicht nur beim Einatmen die Atemwege, sondern nach Aufnahme den ganzen Organismus
      • Weitere Belastungen durch
        • Impfungen
        • Chemische Wurmkuren
        • Pestizid- und Düngebelastung über die Weiden und teilweise das Futter
        • Umwelteinflüsse
        • Übersäuerung durch Photovoltaikanlagen auf Stalldächern

Was bedeuten diese Voraussetzungen für unser Reitpferd im Zusammenhang mit dem Sommerekzem?

Die meisten kennen den Spruch: Die Gesundheit liegt im Darm. Da ist etwas dran. Natürlich ist der Verdauungstrakt der erste Schritt im Gesamtstoffwechsel. Und nur wenn er gut funktioniert, kann auch der restliche Organismus optimal versorgt und gesunderhalten werden.

Wir haben bereits festgestellt, dass in der Regel einige Schwierigkeiten für das Hauspferd anfallen, wenn man es mit seinem Ursprung vergleicht.

Nehmen wir das stärkehaltige Futter (Kraftfutter), welches im Magen eine andere Verweildauer hat, als die Rohfaserhaltigen Nahrungsbestandteile:

Werden größere Mengen Kraftfutter gegeben, kann es passieren, dass Teile des Kraftfutters bereits den Magen verlassen, obwohl es noch nicht ausreichend vorverdaut ist. Dies verursacht dann im Darm Probleme, da die dortigen Mikroorganismen nicht auf die Stärke eingestellt sind. Es können Fehlgärungen und sogar Giftstoffe entstehen. Diese Toxine werden über die Darmschleimhaut resorbiert, über den Blutkreislauf aufgenommen und im Körper verteilt.

Die Leber ist die zentrale Entgiftungsstelle im Körper. Sie filtert, baut um, speichert, gibt weiter. An den Kreislauf oder die Ausscheidungsorgane, wie zum Beispiel die Nieren. Ein Pferd, welches über Jahre vermehrt schädliche Stoffe aufnimmt, sei es in Form von synthetischen Zusatzstoffen aus dem Futter, durch falsches oder belastetes Futter, gelangt irgendwann an seine Grenzen, was die Verstoffwechselung dieser Substanzen betrifft. Die Leber ist überlastet, kann mit der Arbeit nicht mehr hinterherkommen.

Die Natur hat es so eingerichtet, dass ein Körper nun noch längst keinen Kollaps erlebt. Er ist in der Lage die Belastung umzuverteilen. Also werden Entgiftungsaufgaben an andere Organe weitergegeben. Häufig werden Haut oder die Atemwege nun dafür missbraucht.

Die Haut: Nicht erst, wenn das Pferd anfängt sich zu Schubbern und kurz davor ist, ein Sommerekzem auszubilden, beginnen die Probleme. Schon zuvor kann man evtl. Veränderungen im Hautbild oder dem Fell feststellen. Tiere, die über die Haut entgiften neigen außerdem zu vermehrtem Hautgeruch. Schuppenbildung, Hotspots, Juckreiz sind die Folge. Trockene oder nässende Hautstellen. Durch den verstärkten Hautgeruch, den Sie als Mensch unter Umständen gar nicht wahrnehmen, wird das Pferd allerdings attraktiver für Parasiten. Diese können es nun besser riechen bzw. orten und befallen solche Tiere vorzugsweise.

Daher kommt auch die Annahme, dass ein Sommerekzem durch fliegende Parasiten ausgelöst wird. Wenn wir die Zusammenhänge betrachten, kommen wir jedoch zu dem Schluss, dass ein gut funktionierender Stoffwechsel einen Parasitenbefall gering hält und auch eine Haut, die ihren Selbstschutz erhalten kann und nicht mit der Entgiftung beschäftigt ist, widerstandsfähiger gegen Stiche und Bisse ist. Sie kann Verletzungen oder Entzündungen besser entgegnen und diese normal abheilen lassen. Eine Haut, die mit Aufgaben beschäftigt ist, die nicht in ihren Bereich fallen, hat äußeren Einflüssen hingegen wenig zuzusetzen und ist damit anfälliger und weniger regenerationsfähig.

Das Pferd mit Sommerekzem leidet durch die Entgiftung an einem unbändigen Juckreiz, der nicht allein durch die Insektenstiche verursacht wird. Es versucht, diesem durch Schubbern an Gegenständen zu entgegnen und reibt sich im Extremfall wund, da der Juckreiz nicht nachlässt und es sich immer weiter kratzt.

Was wird oft unternommen, wenn das Pferd an einem Sommerekzem leidet? Und warum ist es nicht sinnvoll?

Verbreitete Methoden im Umgang mit Sommerekzemern sind Einreiben mit Lotionen, die speziell für am Sommerekzem leidende Pferde entwickelt wurden und die Haut pflegen, sowie den Juckreiz nehmen sollen. Unter dem Aspekt, dass das Problem von Innen kommt, also von einem überlasteten Stoffwechsel, ist dies jedoch eine reine Symptombehandlung und sorgt möglicherweise für eine kurzfristige Linderung, nicht jedoch für eine Besserung oder Beschwerdefreiheit.

Des Weiteren gibt es, wie bereits erwähnt, spezielle Kraftfutter, extra für Sommerekzemer, die jedoch wiederum große Mengen an synthetischen Zusatzstoffen erhalten, welche dann zusätzlich die Leber belasten.

Eine spezielle Decke für Sommerekzemer schafft oft ein wenig Abhilfe, weil zumindest die Parasitenbelastung weitestgehend abgestellt wird. Doch immer noch haben wir den Nährstoffmangel und die Leberbelastung, sowie die Entgiftung über die Haut, sodass einige Sommerekzemer sich auch trotz der speziellen Decke für Sommerekzemer schubbern. Nehmen die Decken dabei Schaden, ist das nicht nur für das Pferd schade, welches sich dann vielleicht doch wundscheuert, sondern auch für den Besitzer, der oftmals viel Geld in diese Decke investiert hat. Eine jährliche Neuanschaffung ist keine Seltenheit.

Der Tierarzt spritzt meist Cortison. Manch einer macht sogar vorher einen Allergietest und spritzt anschließend Antihistaminika. Die Erfahrung hat gezeigt, dass solche Allergietests nicht nur den Körper sehr belasten, sondern meistens relativ wenig aussagekräftig sind. Auch das anschließende Spritzen des speziellen Medikaments ist oft von wenig großem Erfolg gekrönt. Cortison erscheint zwar im ersten Moment wie eine Wunderwaffe, weil es die Symptome unterdrückt und eine schnelle Besserung eintritt. Jedoch haben wir das Problem, dass es den Organismus des Tieres, in diesem Fall unseres Sommerekzemers, zusätzlich belastet. In der Regel muss immer häufiger immer mehr nachgespritzt werden, bis es irgendwann meist gar nicht mehr funktioniert. Das Cortison muss über die Leber abgebaut werden, was diese extrem beansprucht. Es wird teilweise eingelagert und blockiert wiederum Kapazitäten für die ursprünglichen Aufgaben.

Wie können wir unseren Sommerekzemer sinnvoll unterstützen, um seinen Organismus zu entlasten und ihm zur Selbstheilung verhelfen?

Kommen wir auf den Darm zurück. Die Gesundheit liegt im Darm. Der Darm resorbiert Nährstoffe, die über die Blutlaufbahn in den Körper gelangen und dort zu den Stellen transportiert werden, wo sie verarbeitet oder benötigt werden.

Die synthetischen Vitamine und Mineralstoffe kreisen im Blut. Sie können vom Körper schwerer verstoffwechselt werden, weil sie schlechter erkannt werden, als ihre natürlichen Vertreter. Schlimmer sind sogenannte Chelate, bei denen synthetische Vitamine oder Vitamine natürlichen Ursprungs beispielsweise an Hefe oder andere häufig benötigte Stoffe gebunden sind. Die Zellen erkennen die Hefe und nehmen sie auf, weil sie sie benötigen. Diese hat jedoch ein unbenötigtes Element im Gepäck, wie zum Beispiel Selen, welches dann zu viel ist.

Blutbilder sind aus diesem Grund nicht immer aussagekräftig. Man kann den Fall haben, dass die Tiere laut Blutbild einen Überschuss haben, weil die für den Körper schwer zu erkennenden synthetischen Elemente dort zu Hauf zu finden sind. Trotzdem kann gleichzeitig ein Mangel vorliegen, da die Nährstoffe nicht in die Zellen gelangen. Dies ist auf dem Blutbild nicht erkennbar. Auf der anderen Seite kann eine ausreichende Versorgung durch z.B. natürliches Selen vorliegen, auf dem Blutbild jedoch eine Mangelsituation ausgewiesen werden. Das liegt dann daran, dass das aufgenommene Selen dort ist, wo es hingehört. In den Zellen, die es benötigen und nicht im Blut.
Sie sehen, es ist wichtig, das Pferd als Ganzes zu betrachten und genau hinzusehen, um Ihrem vom Sommerekzem geplagten Tier Linderung zu verschaffen.

Im Darm können sich durch synthetische Wurmkuren und andere Dinge Stoffe absetzten, sogenannte Verschlackungen oder auch Verpilzungen bilden, die seine Tätigkeit einschränken. Diese können durch ausgewählte Kräuter und Kräuterextrakte entfernt werden. Darmreinigende Kräuter sind unter anderem Oreganum, Grapefruitkernextrakt und Artischocke. Diese wirken wie ein Straßenbesen, der den Darm richtig sauberputzt. Wichtig ist in diesem Fall, gerade bei einem Sommerekzemer, der ohnehin schon Probleme hat, auch Stoffe zuzuführen, die Giftstoffe und auch überschüssiges Eiweiß binden. Diese sind unter anderem Bentonit Montmorillionit, oder auch Klinoptiolith, Bierhefe und Queckenwurzel. Werden Pilze im Darm gelöst, geben sie Schwermetalle ab, die auch durch diese Nahrungsbestandteile gebunden werden können. Toxine, Schwermetalle und überschüssige Eiweiße gelangen nicht in den Körper und zusätzlich hat man einen entsäuernden Effekt.

Haben wir den Darm erst einmal in Schuss, was oftmals bereits nach zwei bis drei Wochen der Fall ist, können wir uns daran machen, die Leber zu entlasten, was ihrem Sommerekzemer letztlich Linderung verschaffen wird.

Um die Leber und auch die anderen Organe bei der Entgiftung zu unterstützen, nutzt man bewährte Kräuter, wie Mariendistel, Bennessel, Birkenblatt und einige andere. Je nach Kräuterzusammenstellung und Konzentration ist eine Fütterungsdauer über sechs Wochen bis drei Monate angezeigt. Gerade Sommerekzemer benötigen eine eher intensivere Versorgung, am besten auch mit hautschützenden Komponenten, wie z.B. wildes Stiefmütterchen (Viola Tricolor). Das ist aus folgendem Grund wichtig:

Die natürliche Entgiftung ist über die Leber ins Stocken geraten und wurde auf andere Organe, beim Sommerekzemer auf die Haut umverteilt. Regen wir nun die Entgiftung weiter an, kann es im ersten Moment zu einer sogenannten Erstverschlimmerung kommen. Dies kennt man aus dem homöopathischen Bereich, kommt aber durchaus auch in der Phytotherapie (Kräuterheilkunde) vor. Das hat gerade bei unserem Sommerekzemer die Folge, dass die Haut erst einmal zusätzlich aufblüht. Dies kann durch erwähnte hautschützende Kräuter eingedämmt, bzw. verhindert werden. Sollten dennoch starke Verschlimmerungen entstehen, ist es wichtig die Behandlung nicht abzubrechen, sondern ggf. die die Kräutergabe zu reduzieren und erst dann langsam wieder zu steigern.
Im Laufe der Zeit werden Toxine im Körper abgebaut, die Leber kann ihrer Tätigkeit wieder nachkommen, die Haut wird entlastet.

Was bedeutet das für unseren Sommerekzemer?

Die Haut wird entlastet. Das bedeutet, ihre Schutz- und Regenerationsfähigkeit ist wieder gegeben. Des Weiteren ist der individuelle Hautgeruch des Tieres wieder im Normalbereich, sodass die Anfälligkeit für Insekten geringer ist.

Dadurch ist die Chance, dass das Sommerekzem ausbricht stark reduziert. Pferde, die über viele Jahre am Sommerekzem gelitten haben, brauchen länger um wieder ihr Gleichgewicht zu finden.
Da wir festgestellt haben, dass der Darm eine wichtige Station im Stoffwechsel ist, bietet es sich an, im Dezember, nach der Wurmkur gegen die Magendassel, mit einer Darmsanierung zu beginnen, um Ablagerungen, durch die chemische Paste gleich wieder zu entfernen. Eine Entgiftung des restlichen Körpers kann sofort im Anschluss, oder aber zum Frühjahr hin vorgenommen werden, damit Ihr Pferd frisch und unbelastet in die Weidesaison starten kann.

Auch während der Weidesaison kann eine geringe Gabe der Entgiftungskräuter, sowie eine Unterstützung durch Toxinbinder sinnvoll sein. Vor allem bei stark ausgeprägtem Sommerekzem.

Erfahrungsgemäß ist es sinnvoll, jeden Winter die Darmsanierung und Entgiftung durchzuführen. Generell kann man schauen, ob man über das restliche Jahr auf Kotprobe entwurmt oder auf natürliche Alternativen zurückgreift, um die Belastung für den Körper möglichst gering zu halten und ein weiteres oder erneut verstärktes Ausbrechen des Sommerekzems zu vermeiden.

Im Großen und Ganzen sollte man mit den aufgeführten Möglichkeiten versuchen Belastungen durch synthetische Stoffe oder zu viel an Eiweiß und Stärke gering zu halten und gleichzeitig die körpereigenen Entgiftungsvorgänge immer mal wieder unterstützen.

Außerdem sollte das Futter natürlich sein. Sowohl gutes Heu, als auch eine möglichst geringe und zusatzstofffreie Kraftfuttermenge, sowie eine natürliche Mineralstoffquelle, sowie ggf. ein hochwertiges Öl sind die richtige Ernährung für unser Pferd. Die Weide sollte eiweißarme, stengelige und damit rohfaserreiche Grassorten bieten.

Was können weitere Indikatoren oder Zusammenhänge sein?

Vom Stoffwechsel hängt viel ab. So kann ein Pferd, welches am Sommerekzem leidet, im Winter an Atemwegsproblemen leiden. Die Haut wird im Sommer durch das Zusammenspiel mit anderen Faktoren (Parasiten, Hitze, Eiweißbelastung, Nährstoffarmut) als Entgiftungsorgan genutzt. Im Winter nimmt der Körper die Atemwege um die Entgiftung umzulagern (diese sind eventuell durch die umherschwirrenden Viren oder aber auch durch staubiges Heu belastet und daher nun anfällig). Viele Pferde leiden auch alternativ an Mauke. Manche arme Wesen haben alles zusammen, Sommerekzem, Mauke, chronische Atemwegserkrankungen. Spätestens dann ist es an der Zeit, dem Körper des Pferdes zu helfen und es natürlich zu unterstützen, wie es beschrieben wurde.

Glyphosat im Pferdefutter

Wie verschiedene Medien in den vergangenen Tagen berichtet haben, enthält Pferdefutter sehr oft das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat. Dies geht aus einer Veröffentlichung des Wissenschaftsmagazins ScienXX hervor. Die Forscher vermuten, dass die Spuren von Glyphosat über pflanzliche Ballaststoffe in das Futter gelangen. Auch wenn die Grenzwerte für den menschlichen Konsum in keinem Fall überschritten wurden, ist der Umfang nach Ansicht der Wissenschaftler durchaus besorgniserregend, zumal es für Tiere keine eigenen Grenzwerte gibt und sie vielfach deutlich weniger Gewicht ausweisen.

Wenn schon kaum Futter ohne Glyphosat auf dem Markt erhältlich ist, sollte man die Wirkung dieses Pflanzengiftes wenigstens so weit wie möglich eindämmen. Speziell angereicherte Humin-Komplexe auf der Basis erlesener Torf-Extrakte sollten hier das Mittel der Wahl sein.

Neben seinem vielfältigen Spektrum an natürlichen Mineralstoffen und Spurenelementen ist Torf reich an Huminsäuren, die in der Lage sind überschüssige Magensäure und Schadstoffe im Darm zu binden. Besonders interessant sind Huminsäuren aber gerade aufgrund ihrer Fähigkeit, Toxine und somit auch Glyphosat binden zu können. Diese gebundenen Produkte werden dann direkt über den Kot ausgeschieden und so ihre freie Verbreitung im Tierkörper erheblich vermindert.

Fazit:
Natürliche Huminsäurekomplexe können die schädliche Wirkung von Glyphosat im Tierkörper erheblich einschränken und sollten daher in keiner Fütterung fehlen!